1953 - Die Vorgeschichte
Herr Willi Voigt,
Initiator der Spartengründung,
berichtet in der "Ersten Stauchitzer Zeitung" in der Ausgabe 3/91
u. a. folgendes:
Februar 1953: 1.
Hauptversammlung mit Vorstandswahlen
Drei Hauptfunktionen mussten besetzt werden:
einen Vorsitzenden, einen Kassierer und einen für die fachliche
Beratung.
Erstaunlich schnell fanden wir einen Vorstand
und konnten nun zum Kreis eine arbeitsfähige Sparte melden.
Ernst Gast wurde Vorsitzender, Fritz Schneidau übernahm das
Kassieren
und ich den fachlichen Teil.
Kassiert wurden monatlich 50 Pfennig
davon 35 Pfennig Beitrag,
12 Pfennig Versicherung,
3 Pfennig für die Sparte.
Alle 4 Wochen hielten wir unsere Mitgliederversammlung ab.
Wir waren inzwischen 16 Mitglieder geworden.
Neben dem Organisatorischen besprachen wir Fachliches.
„Pappmühlen-Günther“ lehrte über Vogelschutz,
Adam Koch über Weinanbau,
Johann Heinrich und Filip Kappes über Paprikaanbau.
Langweilig war es nie. Ich selbst hatte keinen Garten und hoffte
wie andere.
Wir waren wohl eine Sparte, aber leider noch keine
Gartengemeinschaft.
1953 kam für uns die
Wende.
Ein Streifen Bodenreformland an der Urnenfeldstraße wurde frei.
Der halbe Hektar fand keine Bewirtschafter, da er sehr ungünstig
lag.
Von der Urnenfeldstraße her gab es nur einen 6 m breiten Zugang
neben der noch nicht zugeschütteten Müllgrube.
Dieser Zugang war eine ideale Verbindung
zu den in Richtung Schieritzholz gelegenen Feldern und wurde
entsprechend genutzt,
vom Fahrrad bis zum schweren Erntewagen.
Bis zur Übergabe war es eine gute Rollbahn, für uns später eine
große Plagerei.
Bis zum Vertragsabschluß mussten wir aber noch bis zum Herbst
warten.
Im oberen Teil unseres zukünftigen Gartenlandes fehlten noch 30 m,
da die Müllgrube noch nicht zugeschüttet war.
Also erfolgte das Abstecken der Gartenflächen von unten nach oben,
anschließend wurden die Gärten nach Wunsch vergeben.
Freudig lief die Verteilung ab, und auch ich hatte nun einen
Garten.
Den ersten Spatenstich im obersten Garten (jetziger Garten Nr. 3)
vollzog Fritz Schneidau, der sich dabei einen Holzpantoffel
zerbrach.
Neben Fritz Schneidau lagen mein Garten (Willi Voigt, Garten Nr.
4),
dann folgten die Gärten von Werner Fiebiger (Garten Nr. 5),
Filip Kappes (Garten Nr. 6)und Gerhard Seifert (Garten Nr. 7).
Und so füllte sich nach und nach die Fläche bis hinunter zu Karl
Müller.
Den Garten von Rudi Müller übernahm später Hans Wilke.
Martin Seeliger, Willy Kahl, Hans Weber, Gottfried Müller und
Richard Hofmann
waren die folgenden, allerdings erst nach dem Umzug der vorherigen
Besitzer.
Ein Garten blieb unbesetzt. Adam Koch benutzte ihn im Frühjahr zum
Maisanbau.
Nach der Ernte übernahm Franz Meikert den Rest der Anlage.
Mit viel Schweiß und Mühe wurden Steine und Ackerwinde beseitigt.
Erstaunlich schnell nahmen die Gärten Form an.
Den Unrat brachten wir in der noch nicht geschlossenen Müllgrube
unter,
damit trugen wir zur Erweiterung der Anlage bei.
|